Mellau | Austria

Außenansichten
10EUB Mellaubahn - Bergstation

Außenansichten

10EUB Mellaubahn - Bergstation

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Bahnhalle
10EUB Mellaubahn - Bergstation

Bahnhalle

10EUB Mellaubahn - Bergstation

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Baustellenfotos
10EUB Mellaubahn - Bergstation

Baustellenfotos

10EUB Mellaubahn - Bergstation

10EUB Mellaubahn - Bergstation

10EUB Mellaubahn - Bergstation

 

Die neue Seilbahn vom Talboden des Bregenzerwaldes ins Schi- und Alpgebiet von Damüls – Mellau. Am Ortsrand von Mellau in städtebaulich feingliedriger Körnung liegt die Talstation der Mellaubahn. In der Nähe befinden sich die Biomasse und bald schon ein Viersterne-Hotel. Die Tal- und Bergstation befindet sich am exakt gleichen Ort, wie die Stationen der Vorgängerbahn. Geprägt ist dieser Ort durch die flache Hanglage, gebildet vom Schüttkegel des Dürrenbaches hin zur Bregenzerache. Die Station steht direkt am Waldrand

Die Außenhaut des Gebäudes ist eine Fichtenholz – Lamellenfassade, die in Abstand und Tiefe strukturierte ist. Diese durchbricht auf subtile Art die streng orthogonale Erscheinung des Baukörpers. Ein Teil der Baulichkeit ist zum Berg hin erhöht, hier findet die Seilbahntechnik Raum. Die Talstation ist ein Infrastrukturgebäude für den modernsten Seilbahnbetrieb. Sie beherbergt Schiverleih mit Depot, Gastronomie und alle seilbahntechnisch notwendigen Einrichtungen. Die erdberührenden Bauteile sind in Massivbauweise konstruiert, diese helfen das ausgeklügelte statische Konzept zu verwirklichen und das Schwergewichts-Fundament der Seilbahn dynamisch mit einzubeziehen. Ebenerdig ist das offene und helle Eingangsgeschoß mit Kassa und Schischule. Eine einladende Sichtbetontreppe, die das Gebäude in seiner Struktur übersichtlich und ablesbar macht, leitet uns in die „hölzerne Bahnsteigebene“. Von diesem leicht erhöhten Standpunkt kann die Aulandschaft der Bregenzerache mit der steil aufsteigenden Felswand der Kanisfluh erblickt werden. Eine Einseilumlaufbahn mit exklusiven 10Personen Gondeln dreht sich auf diesem Niveau. Der klar strukturierte Holzmantel als Wind- und Wetterschutz ist wohltuend und beruhigend, er generiert eine angenehme Atmosphäre und Akustik. Ein Seilbahnbau aus Holz ist aufgrund der hohen technischen Anforderungen eine Seltenheit und in dieser Größe fast einzigartig. Entlang dem 52 mm starken und ca. 50 Tonnen schweren Stahlseil schweben die Gondeln zur Bergstation auf die 1400 m.ü.Meer gelegene Rossstelle.

Das strukturierte hölzerne Lamellenkleid der Bergstation nimmt sofort Verbindung zum Gebäude der Talstation und zur nahe gelegenen geschindelten Rossstellestation auf. Die starke Hanglage bedingt hier massive erdberührende Bauteile, wo Garagen und Werkstätten untergebracht sind. Selbst bei den Massivbauwänden wurde auf einen hohen Vorfertigungsgrad geachtet – vieles in Betonfertigteilen ausgeführt, um die sehr kurze Bauzeit in dieser exponierten Lage zu ermöglichen. Das Ein- und Ausstiegsgeschoß mit angegliedertem Gondelbahnhof ist auch hier in Holz konstruiert. Um die Hauptträgerspannweiten der Leimholzbinder enorm zu reduzieren wurde das Prinzip des Gerberträgers eingesetzt. Die minimierte und wirtschaftliche Tragkonstruktion war auf dem Transportweg über den beengten Forstweg zusätzlich maßgebend. Die Dachflächen der Mellaubahn, als fünfte Fassaden, sind extensiv begrünt und betten sich so in den Hang der Rossstelle ein.

Die streng orthogonal gehaltenen Baukörper wirken durch ihre Einfachheit und ihre zurückhaltende Farbgebung ruhig. Die feingliedrig strukturierte Fassade wirkt der großen Flächigkeit der Außenbauteile entgegen und nimmt sich gegenüber der Umgebung möglichst zurück.

Text: Architekt DI Bernd Frick
Fotos: Lukas Lässer

Fahrgeschwindigkeit: 6,0 m/s
Förderleistung: 3140 P/h
Schräge Länge: 2041,90 m
Seilhöhen: 716 m – 1396 m

Bauherr: Bergbahnen Mellau | Homepage
Fertigstellung: Dezember 2015
Architektur: Frick Architekt ZT GmbH
Mitarbeit: Lukas Lässer