Die Gipfelbahn Mellau wird als ganzheitliches Projekt am Berg gesehen. Ein Projekt, das möglichst verträglich in die Landschaft eingebunden ist und sich unterordnet.

Die Eigenständigkeit und der sensible Umgang mit der Umgebung sind Merkmale der neuen Seilbahnbauten in Mellau. Diese Herangehensweise stiftet Individualität und damit Identität.
Die Tal- und Bergstation der Gipfelbahn bilden einen gestalterisch zusammenhängenden Bau. Die Anlage am Anstieg, am sanften Abhang und auf der Anhöhe verbinden architektonische Ähnlichkeiten. Sie formulieren in ihrer Ausdrucksweise die topografische Situation.

Bei der neuen Talstation der Gipfelbahn umschließt das Dach Gondelbahnhof, Abfahrtshalle und Antrieb. Das Gebäude ist weitest möglich in das Landschaftsbild der sanften Roßstelle-Alpe integriert. Das mehrmals geknickte Dach geht bergseitig nahtlos in den Hang über. Im Sommer wächst Gras darauf, im Winter ist es mit Schnee bedeckt. Die Holzfassade im Tal ist eine Referenz an die umgebende Bewaldung, die in der Höhenlage der Bergstation nicht mehr existieren kann. Seitlich öffnet sich die Talstation zu den ankommenden Schifahrern. Durch das südseitige Erdloch führt die Bahntrasse zur Bergstation.

Die architektonischen Kernaussagen werden im Ausdruck der Bergstation weitergeführt. Integration in die Topografie des Gipfelgrates und das Spiel mit dem Übergang vom Voralpenland zum Alpenhauptkamm werden hier sichtbar. Die Dachfläche verschmilzt ostseitig nahtlos mit dem Bergrücken des Wannenkopfes. Als schützende Geste an der windausgesetzten Nordseite legt sich das Dach der Bergstation über die Einfahrt der Gondelbahn. Die Nord- und Südfassade begleiten, den Höhenschichten folgend, den Bergrücken. Sonnseitig öffnet sich der Blick auf das Panorama der  Alpen. Die scharfen und wie von Naturgewalten gebrochenen Kanten lassen an einen Felsblock im klimatischen Extremgebiet denken.

Die Stationsgebäude sind in Stahl, Beton, Glas und Holz ausgeführt. Die Materialien wurden nach ihren Eigenschaften an den entsprechenden Stellen situationsgerecht  verwendet.

Bauherr: Bergbahnen Mellau | Homepage
Fertigstellung: 2009
Architektur: Architekt DI Bernd Frick  |  Mitarbeit: Lukas Lässer